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1. Einleitung
Zum 1. November 2005 wird in Deutschland ein elektronischer Reisepass eingeführt. Im Vergleich zu dem bisherigen Reisepass
werden zusätzlich das Gesichtsbild und später auch die Fingerabdrücke in digitaler Form gespeichert. Der Name des neuen Reisepasses
lautet ,ePass’. Die Einführung des ePasses basiert auf einer Entscheidung des Rates der EU. Diese Entscheidung sieht vor, dass
spätestens ab Mitte 2006 alle Mitgliedsstaaten nur noch elektronische Reisepässe ausstellen dürfen.
Ein elektronischer Reisepass wird sich äußerlich wenig von den bisherigen Pässen unterscheiden. Zusätzlich zu dem Papierteil wird er
einen Radio Frequency Chip enthalten. Auf diesem werden die digitalen Daten des Gesichts und der Finger gespeichert. Zudem
ermöglicht er, dass die Daten kontaktlos an ein Lesegerät bei der Grenzkontrolle übertragen werden können. Dort kann dann, zur
Unterstützung der Grenzbeamten, eine automatische biometrische Erkennung erfolgen. Diese vergleicht die in dem Reisepass
gespeicherten Daten mit der sich ausweisenden Person.
Im Grunde ändert sich an dem bisherigen Ausweisverfahren wenig. Bisher führten die Grenzbeamten einen Vergleich des Passfotos
mit dem Gesicht des vermeintlichen Passinhabers durch. Zukünftig wird dies zusätzlich computergestützt geschehen, wobei neben dem
Gesichtsbild auch die Fingerabdrücke mit einbezogen werden.
Dennoch kritisieren einige Datenschützer und Sicherheitsexperten die Einführung des ePasses. Sie sehen die Gefahr, dass Unbefugte
die Daten aus den Reisepässen unbemerkt auslesen können. Auch die unklaren Kosten werden kritisiert sowie Ungewissheit ob die
Leistungsfähigkeit Biometrischer Erkennungssysteme ausreicht, um die reibungslose Funktionalität des ePasses zu gewährleisten.
Dieses Buch gibt in sechs Kapiteln einen umfassenden Überblick über den ePass, dessen Einführung zum 1. November 2005 geplant
ist, und beschäftigt sich ebenfalls mit der Kritik. Das 1. Kapitel ist diese Einleitung. Im 2. Kapitel werden Informationen zum
bisherigen Reisepass gegeben. Das 3. Kapitel erläutert den ePass in seiner grundsätzlichen Funktionalität und den geplanten Verlauf
der Einführung. Weitere Details, mit Schwerpunkt auf den biometrischen Merkmalen und den Sicherheitsaspekten, werden in Kapitel 4
behandelt. Kritische Punkte wie Möglichkeiten zum Umgehen der Sicherheitsmaßnahmen, Probleme bei der Zuverlässigkeit
Biometrischer Systeme oder der Haltbarkeit des ePasses werden in Kapitel 5 behandelt. Kapitel 6 gibt einen zusammenfassenden
Überblick.
Die Informationen in diesem Buch basieren im Wesentlichen auf den folgenden Dokumenten:
[ICAO 2004a-i]
Die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) hat eine Empfehlung für elektronische Reisepässe mit biometrischen
Merkmalen veröffentlicht. Diese Empfehlung, die aus mehreren Dokumenten besteht, ist laut EU-Ratsbeschluss [EU 2004] die
Grundlage für die Entwicklung und Einführung des ePasses in Europa.
[BMI 2002a-b/2005a-i] & [BSI 2003a-b/2004a-b/2005a-c]
Die Dokumente des Bundesministeriums des Innern (BMI) und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik
(BSI) enthalten grundlegende Informationen zum ePass und dessen Einführung in Deutschland. 
[BIOPII 2005]
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) und
der secunet GmbH die Studie „Untersuchung der Leistungsfähigkeit von biometrischen Verifikationssystemen – BioP II“
herausgegeben. Diese Studie beschäftigt sich mit der Eignung der biometrischen Merkmale Gesicht, Finger und Iris in Bezug
auf deren Verwendung in elektronischen Reisepässen. Der Schwerpunkt der Studie lag darin, zu untersuchen, inwieweit eine
zuverlässige Verifikation mit den genannten Merkmalen möglich ist. Zudem wurde die Akzeptanz und Benutzbarkeit
untersucht. Zwar war die in der Studie untersuchte Testpopulation nicht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung [BIOPII
2005 S.56], dennoch kann sie als guter Anhaltspunkt dienen, da die Vorgaben der ICAO als Rahmenbedingungen genommen
wurden [BIOPII 2005 S.10]. Insgesamt nahmen rund 2000 Personen an der Studie teil [BIOPII 2005 S.51].
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