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Tabelle 4.3.2a
Biometrisches Merkmal
Beschreibung
Fingerabdruck
Fingerlinienbild, Porenstruktur
Unterschrift (dynamisch)
Schriftzug mit Druck- und
Geschwindigkeitsverlauf
Gesichtsgeometrie
Abstände der
gesichtsbestimmenden
Merkmale (Augen/ Nase/Mund)
Iris
Irismuster
Retina
Augenhintergrund (Muster der
Adernstruktur)
Handgeometrie
Maße der Finger und des
Handballens
Fingergeometrie
Fingermaße
Venenstruktur der
Handrückseite
Venenstruktur der
Handrückfläche
Ohrform
Abmessungen der sichtbaren
Ohrbestandteile
Stimme
Klangfarbe
Geruch
Chemische Zusammensetzung
der menschlichen Geruchs
Tastenanschlag
Rhythmus des Tastenanschlags
(PC- oder sonstige Tastatur)
Übernommen von http://www.bromba.com
Die ICAO hält
basierend auf dem Biometrics Selection Technical Report der New Technology Working Group (NTWG)
die
Merkmale Gesicht, Finger und Iris für die Nutzung in Ausweisdokumenten für geeignet [ICAO 2004d]. Die Empfehlung der ICAO
sieht vor, dass die Aufnahme des digitalen Gesichtsbildes in den elektronischen Reisepass verpflichtend ist und weitere biometrische
Merkmale optional [ICAO 2004e] sind. Ungeachtet dieser Empfehlung hat die EU beschlossen, nicht nur das Gesichtsbild, sondern
auch die Fingerabdrücke verpflichtend für alle Mitgliedsstaaten in dem Pass zu speichern [EU 2004]. Die Aufnahme der Iris wird in
dem Beschluss nicht erwähnt. Die Bundesregierung sieht derzeit von einer Aufnahme der Iris ab [BUND 2005]. Laut einem Bericht
der c’t befürwortet Bundesinnenminister Otto Schily langfristig allerdings eine Aufnahme der Irisdaten in den ePass [HEISE 2005f].
Auch eine Rede von Otto Schily zur Einführung des ePasses legt die Vermutung nahe, dass er die Iris als für Ausweisdokumente
geeignet hält [BMI 2005b].
Im Folgenden werden die drei biometrischen Merkmale Gesicht, Finger und Iris in Bezug auf ihre Eignung für die Verwendung im
ePass betrachtet. Dabei wird jedes Merkmal hinsichtlich der Disponibilität erläutert bzw. inwieweit ein Enrolment stattfinden kann
hinsichtlich der Erkennungsleistung bei der Verifikation und inwieweit Faktoren wie Alter, Geschlecht oder ethnische Herkunft die
Erkennungsleistung beeinträchtigen. Für alle biometrischen Merkmale gilt, dass die Auswirkung von Alterungsprozessen auf die
Erkennungsleistung bisher nur unzureichend untersucht wurde [BIOPII 2005 S. 170]. Es ist damit schlecht abschätzbar, wie gut die
Erkennungsleistung mit heute aufgenommenen Merkmalen in zehn Jahren sein wird. Für alle drei Merkmale gilt zudem, dass die
Erkennungsleistung bei Referenzbildern, wie von der ICAO vorgeschlagen, zum heutigen Zeitpunkt um 1 bis 2,5 Prozentpunkte
schlechtere Erkennungsleistung liefert als bei der Verwendung von Templates
7
[BIOPII 2005 S.165]. Die Verwendung von Rohdaten
8
bietet aber den Vorteil, dass auf proprietäre Templates verzichtet werden kann, die unter Umständen nicht mit allen Lesegeräten
                                                
7
Proprietäre Templates sind herstellerspezifische Datenformate, welche nur die für die Erkennung relevanten Daten beinhalten und im Vergleich zu den
Rohdaten lediglich einen Bruchteil des Speicherplatzes benötigen.
8
Rohdaten sind unbearbeitete Ausgangsdaten wie beispielsweise das Gesichtsfoto im JPEG-Format.
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