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Durch das Anlegen einer sehr hohen Spannung an die beiden Anschlusspins, an welcher die Spule angeschlossen ist, wird
der RF-Chip zerstört.
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Durch elektrostatische Aufladungen erfolgt ein "Blitzeinschlag" in die Chipoberfläche und der RF-Chip wird zerstört.
Der Aufwand zur Entwicklung einer mobilen Sendeanlage, mit der sich RF-Chips auf ePässen aus einigen Metern Entfernung zerstören
bzw. löschen ließen, ist hoch und mit technischen Problemen verbunden. Ein solches Gerät wäre sehr groß und auch die
Energieversorgung wäre „problematisch“ [Anhang A]. Die beiden anderen genannten Möglichkeiten lassen sich für einen Angreifer
nur realisieren, wenn er zumindest temporär direkten physischen Kontakt zu dem ePass hat. 
5.3.4 Demonstrationen und Sabotage
Theoretisch denkbar ist ein Szenario, bei dem Gegner des ePasses durch Demonstrationen oder gezielte Anschläge und Sabotageakte
hohe Kosten verursachen, so wie es bei Aktionen von Atomkraftgegnern vorkommt [WELT 2004]. Der Nutzen des ePasses würde
fraglich erscheinen, wenn bedingt durch seine Einführung Menschen oder Objekte zu Schaden kämen. Schließlich wird die Einführung
des ePasses mit der erhöhten Inneren Sicherheit begründet [BMI 2005c]. In der Praxis scheint die Wahrscheinlichkeit solcher Aktionen
eher gering. Die Einführung des ePasses ist seit längerem bekannt und auch wenn teils starke Kritik am ePass geübt wird, zeichnet sich
unseres Wissens nach keine Bewegung ab, die auf radikale und gewaltbereite Tendenzen schließen lässt.
5.3.5 Zusammenfassung
Zwar gibt es theoretische Szenarien, bei denen der Regelbetrieb durch Maßnahmen einzelner Personen gestört werden könnte. Diese
erscheinen aber nicht wahrscheinlich und können kaum als Argument gegen die Einführung des ePasses angebracht werden.
5.4 Täuschen und Umgehen des Systems 
5.4.1 Einleitung
Damit die Ziele des ePasses erreicht werden können (vgl. Kapitel 3.3) muss gewährleistet werden, dass das System weder getäuscht
noch umgangen werden kann. Interessant ist der Vergleich zum derzeitigen Reisepass und inwieweit der ePass eine Verbesserung oder
gar Verschlechterung darstellt.
Da der ePass auf dem alten Reisepass basiert und sämtliche Sicherheitsmerkmale des alten Reisepasses beinhaltet (vgl. Kapitel 3.4)
sowie durch den RF-Chip mit den biometrischen Informationen ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal erhalten hat, ist grundsätzlich
davon auszugehen, dass der ePass zumindest die gleiche Sicherheit wie der alte Reisepass bietet. Die folgenden Szenarien kommen in
Betracht zum Täuschen oder Umgehen des Systems.
5.4.2 Echter ePass mit falschen Papieren
Basierend auf [ROSS 2005] stellt sich die Frage, ob es möglich sein wird, einen echten ePass mit gefälschten Dokumenten zu
bekommen. Meldet man seinen Personalausweis und Reisepass als gestohlen, können neue Ausweisdokumente auch mit einem
Identitätsnachweis  –  beispielsweise mit einer Geburtsurkunde oder einem Führerschein  –
beantragt werden [SKBS 2005]. Sollten
überhaupt keine Ausweisdokumente mehr vorhanden sein, kann der Identitätsnachweis auch mit einem Zeugen erfolgen [SKBS 2005].
Es scheint offensichtlich, dass Geburtsurkunde oder Führerschein im Vergleich zu einem (biometrischen) Personalausweis oder
Reisepass verhältnismäßig leicht zu fälschen sind und auch ein „falscher Zeuge“ mit entsprechendem Aufwand beschafft werden kann.
Zu bedenken gilt, dass dem jeweiligen Einwohnermeldeamt sämtliche Daten der ursprünglichen Ausweisbeantragung vorliegen und
somit beispielsweise ein Vergleich des vorliegenden Fotos mit der beantragenden Person erfolgen kann
10
. Somit ist das Beantragen
eines echten ePasses mit falschen Daten schwer möglich und auch nur für Personen, die sich schon in Deutschland befinden. 
                                                
10
Dies wird auch durchgeführt, laut Auskunft der Leiterin des Einwohnermeldeamtes/Bürgerbüros Magdeburg
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